Brennesseln (Urtica) wachsen fast überall auf der Welt. Es sind einjährige oder auch ausdauernde krautige Pflanzen mit Wuchshöhen von 10 bis 300 Zentimetern je nach Art. In Deutschland findet man hauptsächlich die Große Brennessel (Urtica dioica L.) und die Kleine Brennessel (Urtica urens.). Brennesseln sind berüchtigt für die schmerzhaften Quaddeln, die auf der Haut entstehen, wenn man mit ihnen in Berührung kommt. Zum Schutz gegen Fraßfeinde haben Brennesseln Brennhaare auf der Blattoberseite. Diese brechen schon bei leichter Berührung auf und die austretende ameisensäurehaltige Brennflüssigkeit verursacht einen kurzen Schmerz und dann die brennenden oder juckenden Quaddeln.

Die Brennessel ist eine sehr vielseitige Heil- und Nutzpflanze und wird zu Unrecht als Unkraut bekämpft. Sie wird bei vielen gesundheitlichen Beschwerden, wie zum Beispiel Blasenentzündungen, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Arthrose, Verbrennungen, Insektenstichen und vielem mehr eingesetzt. Im Garten leistet Brennesseljauche nützliche Dienste beim Düngen von Pflanzen als natürlicher Ersatz für Kunstdünger und Pestizide. Auch in der Küche ist die Brennessel vielseitig verwendbar und hat in Notzeiten viele Menschen vor dem Hungertod bewahrt. Aus den jungen Brennesseltrieben mit ihrem hohen Gehalt an Mineralstoffen, Vitaminen und Eiweiß kann man zum Beispiel ein wohlschmeckendes Gericht („Brennesselspinat“), einen Salat oder eine Nesselsuppe zubereiten.

Die Brennessel ist darüber hinaus eine wichtige Schutz- und Räucherpflanze. Ihre positiven Wirkungen kann man sich auch beim Räuchern zu Nutze machen.