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Wegwarte

Die Gemeine oder Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus), auch bekannt als Zichorie, gehört zur Familie der Korbblüter (Asteraceae)und ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit himmelblauen Blüten. Die Blüten sind nur vormittags und dann nur für einen Tag geöffnet. Die Pflanze kann 30 bis 140 cm hoch werden und wächst in Mitteleuropa, wie der Name schon sagt, häufig an Wegrändern, aber auch auf Äckern und Wiesen. Schon im Mittelalter wurde die Wegwarte zur Herstellung von Arzneimitteln genutzt. Anwendungsgebiete sind zum Beispiel Magen-, Darm- und Lebererkrankungen oder die Behandlung von Hautkrankheiten. In der Volksmedizin wird sie zur Anregung von Appetit und Verdauung angewendet. Kulturformen der Wegwarte sind Chicorée (Salatzichorie), Zuckerhut und Radiccio. Die Wurzelzichorie ist seit der Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt als Kaffee-Ersatz („Muckefuck“). Um die Wegwarte ranken sich viele Mythen. Einer Legende nach soll die Wegwarte ein Mädchen in einem blauen Kleid sein, das am Straßenrand vergeblich auf ihren Liebsten wartete und sich dann in eine Blume verwandelte. Schon die Germanen verehrten sie als heilige Pflanzen mit besonderen Zauberkräften. Im Mittelalter glaubte man, dass, wer eine Wegwarte bei sich trug, unverwundbar und unbesiegbar sei. Auch für Liebeszauber und Weissagungen wurde die Wegwarte verwendet. Pflanzen mit weißen Blüten wurden als besonders heilig verehrt.