Die Holunderarten (Sambucus) gehören zur Familie der Moschuskrautgewächse. Von den drei Arten, die in Mitteleuropa heimisch sind, gehört der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) zu den bekanntesten Vertretern. In Norddeutschland wird Holunder oft auch als „Fliederbeerbusch“, in Bayern und Österreich als „Holler“ oder in der Schweiz und im Schwäbischen als „Holder“ bezeichnet. Der sommergrüne Holunderbusch hat weiße rispenartige Blütenstände mit vielen kleinen Einzelblüten und blüht von Mai Juni. Im Herbst trägt der Halbstrauch oder kleine Baum beerenähnliche Früchte, die Holunderbeeren. Der Holunder ist eine sehr alte heimische Heil- und Räucherpflanze. Um ihn ranken sich viele alte Legenden und Mythen. Für die Germanen war der Holunder der Wohnsitz der Göttin Holla, uns noch bekannt als „Frau Holle“ aus dem Märchen der Gebrüder Grimm. Holla war den Menschen wohlgesinnt und beschützte sie vor Krankheit, Unglück und Dämonen. Daher durfte der Holunder in keinem Garten fehlen und weder gestutzt noch gar gefällt werden. Auch heute noch finden sich Holdunderbüsche in vielen Gärten und an Waldrändern. Alle Teile des Holunders, Blätter, Blüten und Früchte können für verschiedene Zwecke verwendet werden. Holunderbeerensaft ist reich an Vitamin A und C und hilft bei Fieber oder vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten. Zum Räuchern kann man sowohl die Blätter als auch die Blüten verwenden. Diese haben keinen charakteristischen Eigenduft und können daher sehr gut mit anderen Räucherstoffen wie z. B. Fichtenharz, Kiefernharz, Wacholder gemischt werden. Holunder hilft uns, loszulassen und den richtigen Zeitpunkt zu erkennen. Er schützt uns vor negativen Einflüssen und stärkt unsere Heilungskräfte. Holunder fördert den Kontakt zu den Ahnen.